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Eine mörderische Mutter                                             

Dieser Fall macht fassungslos: In der Nacht zum 7. August 2005 erstickt

Manuela (31) ihre beiden süßen Kinder Max (22 Monate) und Marie (5) im

Schlaf, will mit den beiden sterben. Doch Manuela überlebt. Fünf Monate

später muss sie sich an sechs Verhandlungstagen für den Doppelmord vor

dem Essener Schwurgericht verantworten. Weil sie ihrem Mann nicht gönnte,

mit den beiden Kinder glücklich zu werden......

 

Der Prozess vor dem Landgericht Essen im Saal 101 beginnt am 11. Januar.

Manuela kauert auf der Anklagebank. Sie trägt Schwarz wie bei einer Beerdigung.

Nur ihre Brille hat eine andere Farbe. Rot. Schon am ersten Prozesstag wird klar:

Die Mutter wird nicht aussagen, sondern schweigend und weinend die sechs

Verhandlungstage verfolgen. Die Tat: Manuela hat sie gut geplant. Bereits am

Montag erzählt sie ihrem väterlichen Freund, dass sie verzweifelt und überfordert

ist. Sie sagt: ,, Ich werde mich und meine Kinder umbringen." Doch der Freund

nimmt sie nicht ernst. Er droht ihr, ihren Ehemann Marc zu alarmieren, falls sie

zwei Tage später nicht zur ihrer Therapeutin gehen sollte.

Die hat am Mittwoch ein positives Bild von Manuela und glaubt, daß sie sich

auf dem Weg der Besserung befindet. Aber ihre Patientin plant ,, den ganz großen

Abgang". Eigentlich bereits für Freitag. Doch sie verschiebt ihren Plan um einen

Tag, weil sie - wie sie es einer Bakannten versprochen hat- noch am Samstag mit

Marie zu einer Hochzeit gehen will.

Nach dem Fest kommt es zum Streit der Eheleute. Richterin Brigitte Anhut in ihrer

Urteilsbegründung: ,, Es war ein leiser, aber sehr böser Streit. Nach dem Streit

mit ihrem Ehemann wurde der Angeklagten klar: Wenn ich ausziehe und die Kinder

mitnehme werden sie sowieso zu ihrem Vater zurückkehren." Ein Gedanke, den

Manuela nicht ertragen kann. Sie bringt Geschenke zur besten Freundin und

ihrer Mutter, schreibt Abschiedsbriefe. Stunden später nimmt sie acht Tabletten,

trinkt einen Schluck Amaretto und schleicht zu ihrem Sohn ins Kinderzimmer.

Sie legt ihre Hände um Max seinen kleinen Hals, will ihn erwürgen. Der Junge

zappelt mit den Beinen, kämpft um sein Leben. Manuela ist überrascht, erstickt das

Kind mit seinem Schnuffeltuch. Dann geht sie ins Badezimmer, lässt Wasser in die

Wanne.

Gegen 1 Uhr morgens schneidet sie am Küchentisch Klebeband zurecht, geht mit

den Stücken und Handschellen zur der schlafenden Marie ins Schlafzimmer.

Sie fesselt ihre Tochter, verklebt Marie Mund und Nase. Erst als das Mädchen

nach minutenlangem Todeskampf die Augen verdreht, verlässt Manuela das Zimmer.

Fünf Stunden später lässt sie wieder Badewasser ein, nimmt eine tödliche Dosis

Schlaftabletten und Psychopharmaka mit Amaretto und legt sich in die Wanne- in

der Hoffnung bewusstlos zu werden und zu ertrinken.

Kurz darauf macht ihr Ehemann Marc die grausige Entdeckung. Er steht um sechs

Uhr auf, um mit seinen Kindern zu spielen, damit seine Frau länger schlafen kann.

Wie jeden Sonntag. Als er zu der Dachgeschoßwohnung geht, hört er Wasserrauschen

in der Wohnung und kann die Tür nicht öffnen.Er tritt sie ein, entdeckt seine Frau in

der Wanne. Der Richterin sagt er ,, Ich zog sie aus dem Wasser, ging mit ihr ins

Wohnzimmer. Sie war benommen, konnte nur gestützt laufen. Ich setzte sie auf das

Sofa und fragte sie, ob sie Tabletten genommen hat. Sie verneinte. Als ich dann zum

Telefon griff, schlug sie mir den Hörer aus der Hand und ging auf mich los. Erst dann

hab ich mich gewundert, daß die Kinder nicht wach wurden. " Seine Aussage am

zweiten Prozesstag ist der schwerste Gang seines Lebens. Marc verlor Tochter und

Sohn, die er über alles liebte. Und zwei Tage nach dem Mord erfuhr er: Beide waren

Kuckuckskinder. Der leibliche Vater ist sein eigener Onkel, der Parkettlegemeister

Michael R.! Marc erklärt im Zeugenstand unter Tränen: ,, ich bin nur zu zehn Prozent

zeugungsfähig. Sie war dann schwanger. Da habe ich mich gewundert. Sie sagte, daß

sie mir ein Medikament unters Essen gemischt habe. Ich habe ihr vertraut."

Max bringt frischen Wind in die kriselnde Beziehung. Aber als Manuela mit dem

Sohn schwanger ist, will sie das KInd aber schon nicht mehr. Weil es ein Junge ist.

Sie hat Angst vor einer zu großen Ähnlichkeit des Kleinen mit dem wahren Erzeuger.

Ihr betrogener Mann über die Schwangerschaft: ,, Sie kloppte sich auf den Bauch,

wollte das Baby nicht, konnte meinen Max nie leiden." Da bricht Manuela zum ersten

und einzigen Mal ihr Schweigen, schreit in den Gerichtssaal:,, Das stimmt nicht!

Ich habe meine Kinder mehr geliebt als mein Leben."

Aber sie tötete Max und Marie im Schlaf. Das Gericht beschreibt die Angeklagte

als,, gefühlsarme und flatterhafte Frau, deren Grundstimmung durch zertstörerische

Unzufriedenheit gekennzeichnet sei. Sie sehe sich immer in der Rolle des Opfers."

Die Richterin:,, Die Entscheidung, die Kinder mit in den Tod zu nehmen, ist aus

rein egoistischen Motiven geschehen. Damit er, der Wochenendpapi, die Kinder

nicht bekommen und sie die Kinder nicht weiter quälen konnte."

Ein Gutachter hält die 31jährige für voll schuldfähig.

Das Schwurgericht verurteilt Manuela zu lebenslanger Haft. Das heißt, die 31jährige

wird frühestens in 18 Jahren zum ersten Mal einen Antrag auf Begandigung stellen

können....

 

  

 

 

 

    

 

 

 

 
       
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